Ohne Schulbildung keine Chance
Togo zählt zu den ärmsten Ländern dieser Erde und liegt im Vergleich zu anderen zentralafrikanischen Ländern weit zurück. Die Gründe dafür sind vielfältig, fehlende Infrastruktur, wenig Arbeitsplätze, da keine industrielle Entwicklung stattgefunden hat. Gut ausgebildete Männer und Frauen verlassen ihr Land, da es im Ausland bessere Lebensbedingungen gibt. Dieses an Bodenschätzen reiche Land erhält derzeit von chinesischen Firmen neue Strassen, die im Gegenzug Zugang zu wertvollen Rohstoffen bekommen.
Von 1966 bis 1969 lebte ich mit meiner Frau in Gabun / Westafrika und arbeitete dort für einen grossen deutschen Konzern als Geschäftsführer einer Niederlassung. Diese Zeit hat uns sehr geprägt. Gerade verheiratet, ein fremder Kontinent, eine andere Sprache und unbekannte Kultur, ungewohnte klimatische Verhältnisse bestimmten unser Leben dort.
Wir lernten schnell das Problem der Entwicklungsmöglichkeiten der jungen Afrikaner und Afrikanerinnen kennen in Bezug auf Bildung, Ausbildung und späterer Tätigkeit um den eigenen Lebensunterhalt zu verdienen. Dieser Umstand stand für unser Denken immer im Mittelpunkt. In den 60-er Jahren wurden einige afrikanische Länder politisch unabhängig und suchten ihren Weg zu einer Demokratie und Gesellschaftsform, die sie von den Europäern, ihren „Kolonialherren“ her kannten. Dies bezog sich auch auf das Bildungswesen, das so übernommen wurde, wie es zum Beispiel in Frankreich oder England praktiziert wurde. Leider steht auch heute noch nicht allen Kindern die Möglichkeit eines Schulbesuches offen. Die Gründe sind in der Infrastruktur und der teilweise dünnen Besiedlung der einzelnen Länder zu finden. Der Aufbau eines Schulsystems musste geschaffen werden und die Ausbildung von Lehrern war zu organisieren. Eine Schulpflicht bestand am Anfang nicht, erst später wurde diese in den meisten Ländern eingeführt, aber oft nicht befolgt und auch nur sporadisch kontrolliert.
Der Weg bis zum ersten Projekt
Durch eine Partnerschaft in unserer Gemeinde mit einer Stadt in Togo bestand immer Kontakt nach Schwarzafrika, die durch gegenseitige Besuche zeitweise recht intensiv war. Schon damals hatten wir die Idee in diesem armen Land zu helfen. Unsere These war immer, dass Bildung oberste Priorität haben muss, denn ohne diese ist selbstständiges Leben nur schwer vorstellbar. Also definierten wir entsprechende Projekte, um dort zu beginnen, wo die Not am grössten war.
Im Jahre 2013 fassten meine Tochter Simone Bahrs und ich (Roland Sturm) den Entschluss in Mission Tové, 40 km nördlich von Lomé der Hauptstadt Togo’s zu investieren. Die dortige Schule bestand nur aus einer Hütte mit Lehmmauern und einem Dach aus Palmwedeln, das bei Regen durchlässig wurde und der Unterricht deshalb ausfallen musste. Jedes Jahr musste zudem das Dach aufwendig erneuert werden.
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